Tätigkeiten
Venflons legen, Blut abnehmen |
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PatientInnen untersuchen, PatientInnen aufnehmen |
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OP-Assistenz |
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Punktionen(Aszites, Pleura, etc.) | |
Nichtärztliche Tätigkeiten |
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Eigene PatientInnen betreuen |
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Chirurgische Wundversorgung |
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Sonstiges | |
Rahmenbedinungen
Aufwandsentschädigung |
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Essen gratis bzw. vergünstigt | |
OP-Unterkunft von Klinik gestellt/organisiert | |
Arbeitszeiten wurden eingehalten |
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Noten
Gesamtnote |
3 |
Team/Station |
3 |
Kontakt zur Pflege |
5 |
Integration in Team |
2 |
Unterricht |
3 |
Betreuung |
2 |
Freizeit |
4 |
Sonstige Anmerkungen
Ich habe 8 Wochen meines Chirurgie-Tertials auf der Neurochirurgie verbracht. Ich habe ein Jahr vor Antritt des Tertials aufgrund von Vorgaben meiner Universität nochmal die Abteilung wechseln müssen und war daher nicht ganz freiwillig dort. Dieser Abteilungswechsel wurde, da die Hauptverantwortliche für die Studentenkoordination damals krank war leider nicht an die Abteilungen weitergegeben und hat anfangs etwas für Chaos gesorgt. Grundsätzlich sind Neurochirurgen definitiv speziell und die gängigen Klischees bestätigen sich. Problem war an der Abteilung definitiv, dass sie maximal einmal im Jahr einen Studenten haben und es absolut nicht gewohnt sind, Ärzte und Pflege. Es ist ein sehr eingeschworenes Team, was es für einen Studenten, der nur einige Woche dort verbringt etwas schwer macht und im Nachhinein betrachtet würde ich sagen, dass es aufgrund meines Geschlechtes vor allem mit dem weiblichen Teil der Pflege definitiv zu Problemen gekommen ist. (Kleine Anmerkung: Ich hatte auf den anderen 15 Abteilungen, an 9 verschiedenen Spitälern in 3 verschiedenen Ländern an denen ich im Rahmen des Studiums war noch nie Probleme). Ich bin weder besonders an Chirurgie im Allgemeinen noch an Neurochirurgie im Speziellen interessiert und habe das Anfangs auch so gesagt, so dass ich nicht in den OP gezwungen wurde. Wobei die meisten Operationen auch entweder 1-Operateur-OP sind oder 2 OÄ brauchen bei komplizierten Fällen. Ich war überwiegend für die Wirbelsäulen Patienten zuständig, stationäre und auch tages-stationäre Patienten. Die tagesstationären Patienten mussten vorrangig aufgenommen werden, da Intervention und Entlassung inkl. diktiertem Brief, was alles in meinen Aufgabenbereich gefallen ist, am gleichen Tag erfolgte. Die Assistenzärzte haben einem auf Nachfrage am Anfang beim Neurostatus einige Tipps und Tricks gegeben und sind bei unklaren Befunden oder bei Fragen auch gerne mit zum Patienten gegangen um ihn nochmal zu untersuchen. Im ganzen LKH Feldkirch haben die Studenten nur einen eingeschränkten Computerzugang, d.h. alles Einträge, Zuweisungen usw. müssen von einem Arzt vidiert und freigegeben werden. Das hat das sammeln von Unterlagen für das Wiener Logbuch etwas schwierig gemacht haben, aber wenn man es nicht allzu genau nimmt, dann bekommt man auch alle nötigen Zettel zusammen. Auch wenn man den Brief selbstständig diktiert und schreibt steht man am Ende nicht namentlich auf dem Brief sondern nur der Assistenzarzt. Also muss man als MUW-Student vermerken „Vorbereitet durch …“. Vom Logbuch hat dort maximal der Primar mal irgendwann gehört, Ahnung hat aber niemand. Prinzipiell ist an der Abteilung die stellv. Abteilungsleiterin für alles zuständig, sie wäre die von der Uni vorgesehene Mentorin denke ich, aber aufgrund ihrer Aufgaben hat sie definitiv keine Zeit, so dass ich mir einen anderen OA als Mentor gesucht habe, was bei der MUW zumindest 2017/2018 keine Probleme gemacht hat. Menschlich kann man die Ärzte durchaus in zwei Gruppen teilen: ein Teil ist sehr nett, bemüht und freut sich, dass man als Student da ist und ihnen auch helfen kann, der andere Teil fällt in die Sparte präpotente Chirurgen, deren Studienzeit zwar noch nicht lange her ist aber die scheinbar vergessen haben wie es damals war und wie man als Student nicht behandelt werden möchte. Zitat: Wenn ich Überstunden mache, dann musst du auch Überstunden machen! Die Vorgaben der Uni interessieren mich nicht! Einer der besagten Ärzte wäre auch der für die Studenten zuständige Arzt gewesen… Wenn man sich an den netten Teil des Teams hält, dann ist die Zeit auf der Neurochirurgie aber auch auszuhalten. Prinzipiell hat man die gleichen Aufgaben wie die Turnusärzte: Blutabnahme, wenn die Pflege keine Lust hat und lieber Kaffee trinkt, grundsätzlich alle Zugänge legen, Aufnahmen (inkl. Dokumentation am PC) + Entlassungen, Briefe. Visite dekursieren, Med. verordnen und Zuweisungen aufgrund der eingeschränkten Computerberechtigung waren nicht Teil meiner Aufgaben. Typischer Tagesablauf: 7.15 Uhr Morgenbesprechung (teilweise lange, da logischer Weise die anstehenden OP und die Fälle der Nacht alle mit Bildern besprochen werden), anschließend Visite ICU und IMC (sehr cool, da man die Patienten selbst täglich sieht und Fortschritte/Rückschritte beobachten kann), dann Visite auf Station im Anschluss normal Aufnahmen, OP, Briefe, Entlassungen. Fürs Mittagessen war meistens Zeit. Ein paar Mal war ich im letztlich doch im OP und habe jeden gängigen Eingriff ca. ein Mal gesehen, inkl. der tagesstationären Fälle (Facettenblockade und (CT-gezielte) Wurzelblockade). Wenn man mehr Interesse hat, kann man sicher auf öfters gehen. Man kann auch in die Ambulanz gehen, sollte einfach vorher schauen welcher Arzt wann, wie viele Patienten sieht. Wenn man sich etwas an den Dienstarzt des Tages hält, kann man auch einige Male mit in den Schockraum gehen. Die Neurochirurgie ist die einzige in Vorarlberg und vor allem im Winter landet jedes Ski-Polytrauma in Feldkirch. Ich habe damals einen Dienst mitgemacht, habe bis ca. 0 Uhr für mein Logbuch gearbeitet und bin dann nach Hause gegangen, da ich gegenüber vom Spital gewohnt habe. Prinzipiell gibt es aber auch die Möglichkeit sich ein Zimmer im Spital geben zu lassen vom Portier. Ich habe mit dem Dienstarzt vereinbart, dass er mich anruft, falls etwas passiert, aber Dienste auf der Neurochirurgie sind meistens komplett ruhig oder man ist die ganze Nacht wach aufgrund von Hirnblutungen usw. Was ich abschließend noch erwähnen muss ist, dass dies die einzige Abteilung war, in der ich den von der MUW vorgeschrieben 1:1 Zeitausgleich bekommen habe, jedoch vor allem auch, weil zur entsprechenden Zeit alle Assistenzärzte da waren und der neue Turnusarzt gut eingearbeitet war. Ich hatte alles zusammen gerechnet eine Woche Zeitausgleich am Ende meines Tertials. Zum Logbuch noch: neurochir. Fortbildungen gab es wenige, ein paar wenige zusammen mit den Neurologen und für die Turnusarztfortbildungen war zum Teil zu wenig Zeit bzw. gab es auch davon nicht allzu viele. Wenn man sehr an Neurochirurgie interessiert ist, ist die Abteilung durchaus zu empfehlen, aber für jeden anderen gibt es auch im LKH Feldkirch deutlich angenehmere Abteilungen. Zum LKH Feldkirch noch: Man bekommt je nach Verfügbarkeit ein Zimmer + Aufwandsentschädigung. Die Zimmer von denen ich weiß, waren von 1 Minute zu Fuß bis 10 Minuten mit dem Auto entfernt. Personalparkplatz ist vorhanden, auf dem wir mittels Chip parken konnten.