Tätigkeiten
Venflons legen, Blut abnehmen |
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PatientInnen untersuchen, PatientInnen aufnehmen |
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OP-Assistenz |
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Punktionen(Aszites, Pleura, etc.) | |
Nichtärztliche Tätigkeiten |
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Eigene PatientInnen betreuen |
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Chirurgische Wundversorgung |
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Sonstiges | |
Rahmenbedinungen
Aufwandsentschädigung |
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Essen gratis bzw. vergünstigt | |
OP-Unterkunft von Klinik gestellt/organisiert | |
Arbeitszeiten wurden eingehalten |
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Noten
Gesamtnote |
3 |
Team/Station |
2 |
Kontakt zur Pflege |
3 |
Integration in Team |
2 |
Unterricht |
5 |
Betreuung |
3 |
Freizeit |
2 |
Sonstige Anmerkungen
Habe das B-Tertial splitten wollen was leider in ganz Wien ein Jahr im voraus bereits komplett ausgebucht war. In Korneuburg gab es noch einen Platz, und da ich kleine Häuser präferiere und man von dort eher positive Sachen hörte dachte ich mir, dass das keine schlechte Wahl werden würde. Zu beginn auf der Chirurgie (ich war zuvor im selben Haus auf der Anästhesie), hat mir diese sehr gut gefallen. Das Haus ist wenn man die Wiener Spitäler gewöhnt ist recht hübsch, das Essen ist gut (und gratis) und es herrscht ein extrem angenehmes Klima im ganzen Haus (jeder grüßt sich gegenseitig...). Das Team war im allgemeinen sehr freundlich. Vor allem die Turnus- und AssistenzärztInnen. Mit der Pflege war es so eine Sache, es gab sehr freundliche PflegerInnen, aber auch sehr garstige. Im allgemeinen hat sich eine recht neutrale Koexistenz entwickelt, nicht nur zwischen KPJlern und PflegerInnen, sondern auch den Turnus-ärztInnen und PflegerInnen. Ich empfand das nicht als übermäßig belastend, da ich aber auch schon auf Stationen mit sehr gutem Stationsklima war, finde ich es doch sehr schade, die Zusammenarbeit auf ein kaltes nebeneinander herarbeiten hinunter zu brechen! Die Integration ins Team war eigentlich ganz gut. Die Assistenzen und Turni kannten unsere Namen, wir hatten eine sehr gute zeit mit ihnen, haben uns gut verstanden und hatten Spaß gemeinsam. Die Oberärzte (ausgenommen unserer Mentorin) waren sehr freundlich, jedoch distanziert und gingen ihrer eigenen Tätigkeit nach. Sobald es aber etwas zu besprechen gab, was nur im entferntesten über den medizinischen Alltag hinaus geht wurden wir raus geschickt. Klar, kann ich nachvollziehen und finde ich prinzipiell auch in Ordnung (geht mich schließlich nichts an). War jedoch auch schon auf Stationen wo das anders lief, und wo ich -damals sogar als Famulant- mehr das Gefühl hatte, ein Teil des Teams zu sein und als solches geschätzt zu werden! Nun zum Unterricht/ der Lehre. Anfänglich ist mir das leider nicht so sehr aufgefallen, alles ist neu und man muss sich erst zurechtfinden. Faktisch habe ich jedoch in 4 Wochen Chirurgiefamulatur damals in einem sehr guten Spital mehr gelernt und mehr im OP gestanden, als in KO in 2 Monaten KPJ! Unsere Aufgabe war hauptsächlich die Stationsarbeit. Wir waren 3 Studenten und uns wurde gesagt, wir sollen uns auf Station, OP und Ambulanz aufteilen. Anfänglich klappte das sehr gut und vor allem in der Ambulanz hat man bei den richtigen Assistenzärzten sehr viel machen dürfen (bei den OberärztInnen gar nicht). Im OP war es so eine Sache. Meist wurden die Operationen, die nur im entferntesten komplizierter zu sein schienen als ein geplanter Routineeingriff, von 2 OberärztInnen operiert. Diese hielten zum Teil selber Haken, da die OPs relativ einfach waren. Auf Fragen bekam man einsilbige Antworten, ein fachspezifischer Diskurs hat sich nie entwickelt. Wenn man nichts gefragt hat, wurde man auch nicht gefragt. Auch zunähen bzw. Klammern wurde uns gar nicht erst angeboten. Auf Nachfrage war dies jedoch möglich. Auf Station gab es faktisch keine Lehre. Wir waren ausschließlich für Stationsarbeit zuständig. Erschwerend kam dazu, dass die Visiten dort ohne Computer abgehalten wurden. Wir haben also mehrere Stunden am Tag damit verbracht, im Vorfeld alle Befunde und Labros der Patienten einzeln zu suchen und auszudrucken (was sich mit dem vergleichsweise langsamen Klinikrechnern ziehen kann). Genauso mussten wir während der Visite ständig ins Arztzimmer rennen um neue Zuweisungen zu ordern. Somit verpasste man natürlich auch die halbe Visite. Ich kannte das aus allen Häusern in welchen ich bisher war so, dass all das während der Visite am Laptop direkt am Krankenbett eingesehen und erledigt wird. Diese Arbeiten sind also eigentlich komplett zu vermeiden (was mir absolut unverständlich ist weshalb das nicht geändert wird!) und gehen natürlich auf Kosten der Lern/Freizeit (Überstunden waren an der Tagesordnung!). Eine Lehrvisite gab es faktisch nicht, es wurde nichts erklärt, kein Bedside-Teaching betrieben und Fragen wurden ebenso einsilbig beantwortet wie im OP! Lediglich die TurnusärztInnen erklärten uns oft allgemeine Dinge wie Transfusionen anhängen o.ä. Chirurgisch ist leider sehr wenig hängen geblieben. Dann folgte den restlichen Tag die weitere Stationsarbeit (Briefe schreiben, Blutabnahmen...) Zur zweiten Hälfte des Tertials hin kam es oft vor, dass nur ein Turnusarzt auf Station war. Dann mussten wir meist zu 2. die Stationsarbeit machen. Generell funktionierte die Rotation aufgrund der oft massigen Arbeit weniger gut. Urlaub und Zeitausgleich zu nehmen war gar kein Problem. Es gab eine Fortbildung pro Woche und die Mentorin der Chirurgie hat uns auch oft Dinge erklärt bzw. kleine Nähkurse o.ä. abgehalten. Großes Lob an dieser Stelle, die Mentorin war wirklich bemüht und fragte uns oft ob wir was bräuchten, wissen wollten o.ö. Allgemein müssen KPJler in Korneuburg Nachtdienste abhalten. Diese dürfen jedoch nur von einem KPJler gemacht werden, und man ist nicht auf der Station eingeteilt auf welcher man arbeitet, sondern man ist für die Internistischen und Urologischen Patienten zuständig. (Mittlerweile glaube ich auch Unfallchirurgisch). Dadurch hat man extrem viel zu tun im Nachtdienst, lernt aber vergleichsweise auch viel. Zu erwähnen sind auch sogenannte Prä-Ambulanz- Dienste, in welchen man in 15 Minuten Taktung Aufnahmen für geplante Operationen machen muss. Diese Tage sind extrem anstrengend und man lernt nichts dabei! (Pro KPJler ca. 2-3 mal pro Monat. Meiner Meinung nach verlorene Lernzeit) Fazit: Alles in Allem ist das Haus und das Team sehr angenehm! Die KollegInnen sind sehr freundlich, die Infrastruktur ist wirklich erstklassig. Man lernt jedoch leider sehr wenig auf der Chirurgie! Wie von der MUW vorgesehen eigene Patienten zu betreuen, visitieren, therapieren findet leider gar nicht statt. Man ist im Grunde einE günstigEr FachsekretärIn. Wer sein Chirurgietertial einfach nur hinter sich bringen möchte, ist hier sicher nicht schlecht aufgehoben. Allgemeinchirurgisch lernt man jedoch leider sehr wenig!